Letícia Milano
Letícia Milano ist Autorin und Dramaturgin. In ihrem ersten Leben war sie eine weiße, studierte Frau aus der Mittelschicht Brasiliens, die auch als Regisseurin beim Off-Theater gearbeitet hat. Mit ihrem Umzug nach Deutschland ist sie mit ihrer lateinamerikanischen Herkunft zu einer Migrantin geworden. Sie hat Drehbuch an der DFFB im Jahrgang 1997/98 studiert und in unzähligen deutschen seriellen Formaten mitgewirkt. Mit dem Exposé „Welcome in Germany“ hat sie den ersten Preis beim Wettbewerb von TOP:Talente während der Berlinale 2016 bekommen. 2016/17 war sie Stipendiatin an der Akademie für Kindermedien mit dem Transmediaprojekt </geekgirls>. 2021 erhielt sie für die Serie „Der Riss“ mit ihrer Co-Autorin Otana Thiede eine Entwicklungsförderung von der Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2021 ist sie im Auswahlgremium der Jugendfilmreihe beim Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz. 2023 war sie in der Jury der Initiative “Der besondere Kinderfilm”.
Büro für vielfältiges Erzählen
Zusammen mit Johanna Faltinat hat Letícia Milano das BvE 2019 gegründet. Ihre Expertise liegt in der Schnittstelle zwischen Dramaturgie und dem Wissen über Diversität, Inklusion und Antidiskriminierung. Es geht ihnen um die “danger of a single story”, um die Überwindung stereotypischer Darstellungen und das Potential neuer Erzählweisen. In ihrer Arbeit unterstützen sie Menschen aus der Medienbranche, sich ihrer dramaturgischen Entscheidungen bewusst zu werden. Mit der Methode des Dialogs begleiten sie den kreativen Prozess von Medienschaffenden und unterstützen den Blick auf die Machtstrukturen in der Gesellschaft, auf die Branche und auf die eigene gesellschaftliche Position zu schärfen. Den Schmerz anzuerkennen, der von der Gesellschaft marginalisierte und unterrepräsentierte Gruppen im Namen der künstlerischen Freiheit zugefügt wird. Und einen intersektionalen Blick zu entwickeln, der ganz im Sinne von Audre Lorde die Differenz feiert.