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Diese Ausgabe kommt erstmals von einem Verband, der inzwischen einen anderen Namen trägt: Verband für Film- und Fernsehdramaturgie e.V. (VeDRA). Diese kleine aber feine Änderung waren wir im zehnten Jahr unseres Bestehens den Mitgliedern in Österreich und der Schweiz schuldig. Zugleich haben wir für eine geschlechtsneutrale Bezeichnung gesorgt und gleichzeitig aber auch dafür, dass unsere Abkürzung erhalten blieb. Denn mit dem Verbandsnamen VeDRA wird mittlerweile auch der Erfolg der Veranstaltungsreihe FilmStoffEntwicklung verbunden, die wir am 10. November 2012 zum vierten Mal organisieren, in diesem Jahr zum zweiten Mal in den Veranstaltungsräumen des Verlags „Der Tagesspiegel“, die sich als sehr geeigneter Ort dafür herausgestellt haben. Der vorliegende Newsletter ist dabei mehr als nur das Programmheft für FilmStoffEntwicklung, unseren „Tag der Dramaturgie“. Einige Beiträge dieser Ausgabe nehmen ausdrücklich Bezug auf Einzelveranstaltungen am 10. November, wie die Artikel von Norbert Maass und Silke-Cecilia Schultz. Unsere jungen Kollegen Lukas Wosnitza und Paul Nickel bieten mit ihren Kolumnen interessante „sidekicks“ zu den Themen Games und Dramaturgie-Blogs.
Vor 10 Jahren, am 2. Juli 2002 wurde der „Verband deutscher Film- und Fernsehdramaturgen e.V. (VeDRA)“ während des Filmfests in München offiziell gegründet. Dass der Verband aus der Taufe gehoben wurde, ist vor allem dem Geschick, der Beharrlichkeit und nicht zuletzt dem Charme von Dagmar Benke zu verdanken gewesen, die ihn bis zu ihrem frühen Tod 2007 auch geleitet hat. Von ihr, Jürgen Seidler und einigen anderen Mitstreitern war auch die Gründungsinitiative ausgegangen. Wir befanden uns inmitten des Booms um die Neuen Medien, als unendlich viel Geld auf dem Markt zu sein schien. Das sollte es nun ermöglichen, mehr Stoffe zu entwickeln und die Autorinnen und Autoren dabei von professionellen Developern, Script Consultants, Dramaturgen und Dramaturginnen begleiten zu lassen.
Zahlenmäßig stellen Dramaturginnen und Dramaturgen sicher eine eher kleine Berufsgruppe in der Film- und Fernsehbranche dar, vor allem wenn man zunächst nur an die freiberuflich Tätigen denkt. Als Verband war und ist es uns nicht nur deshalb immer ein Anliegen gewesen, uns als Netzwerk für all diejenigen zu verstehen, für die Stoffentwicklung ein wesentlicher Bestandteil ihrer Tätigkeit ist. Das gelingt uns immer besser, denn wir wachsen seit Jahren kontinuierlich. Darüber hinaus hat sich VeDRA von Anfang an als ein Netzwerk derjenigen verstanden, die den Diskurs über dramaturgische Themen beleben wollen. Denn die Bedeutung einer professionell betriebenen Stoffentwicklung wird in weiten Teilen unserer Branche trotz aller gegenteiligen Bekenntnisse noch immer sträflich unterschätzt.
Dieser Newsletter wirft zunächst einen Blick zurück auf unsere Tagung »FilmStoffEntwicklung«, die am 5. November 2011 in Berlin stattfand. Als Veranstalter können wir uns über die Resonanz nur freuen. Noch mehr Teilnehmer als in den Jahren zuvor fanden den Weg in die Tagungsräume am Anhalter Bahnhof in Berlin. Unser Themenbereich Dokumentarfilm ist diesmal erneut durch ein lesenswertes Werkstattgespräch vertreten: VeDRA-Mitglied SILKE CECILIA SCHULTZ befragt den Autor und Regisseur Cyril Tuschi zu seinem 2011 herausgebrachten Film DER FALL CHODORKOWSKI. In unserer Games-Kolumne fragt sich LUKAS WOSNITZA diesmal anhand der komplizierten Adaptionsgeschichte von ASSASSIN’S CREED wer die kreative Kontrolle über Verfilmungen haben sollte. NORBERT MAAS hat ein Seminar der Drehbuch-Legende Syd Field in London besucht und diskutiert seine Eindrücke mit der Filmemacherin Feo Aladag. Und unter unserer beliebten Rubrik VEREINSHEIM versammeln wir neuerdings Nachrichten und Termine zu der Frage „Wer macht was?“
Unser Fachmagazin WENDEPUNKT erscheint drei Mal im Jahr – mit Beiträgen und Diskussionen zum Thema Dramaturgie und Stoffentwicklung, mit Analysen, Interviews und Terminen. Sie können den Wendepunkt kostenlos abonnieren unter buero@dramaturgenverband.org, die aktuelle Ausgabe können sie downloaden.